Die Praxis für Kleintiere und landwirtschaftliche Nutztiere

Häufig gestellte Fragen

1. Warum soll ich mein Tier impfen?

Impfungen schützen zuverlässig vor Infektionskrankheiten. Man impft besonders gegen solche Krankheiten, die häufig vorkommen und in der Regel tödlich verlaufen. Gerade hier auf dem Land sind viel zu wenig Tiere geimpft, deswegen ist eine konsequent durchgeführte Impfung womöglich lebensrettend.

2. Gegen welche Krankheiten wird geimpft?

Katzen: Wir impfen Katzen routinemäßig gegen den Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut. Zusätzlich kann eine Impfung gegen Chlamydien oder gegen Leukose sinnvoll sein.

Unsere Impfempfehlungen für Ihre Katze

Hunde: Hunde werden bei uns gegen Tollwut und die häufigsten Jungtierkrankheiten geimpft. Dazu gehören Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Zwingerhusten, Leptospirose. Eine Borrelioseimpfung kann sinnvoll sein.

Unsere Impfempfehlungen für Ihren Hund

Kaninchen: werden von uns gegen Kaninchenseuche und Myxomatose geimpft, zwei durch Insekten übertragene Krankheiten, die fast immer tödlich verlaufen und bei uns weit verbreitet sind.

3. Muss ich in Bayern gegen Tollwut impfen lassen?

Eine Ansteckung mit Tollwut ist sehr unwahrscheinlich, doch sollten Sie ins Ausland reisen wollen, müssen Sie Ihr Tier impfen lassen, denn in fast allen Ländern ist eine gültige Tollwutimpfung Pflicht. Bei Reisen nach Skandinavien muss der  Impferfolg sogar durch einen Bluttest nachgewiesen werden.

4. Wie gefährlich ist die Impfung für mein Tier?

Die modernen Impfstoffe sind sehr, sehr sicher. In den allermeisten Fällen werden Sie Ihrem Tier nichts anmerken, in ganz wenigen Fällen kommt es zu einer leichten Impfreaktion an der Injektionsstelle. Nur äußerst selten treten Komplikationen auf.

5. Wie oft muss ich mein Tier entwurmen?

Wie häufig ein Tier entwurmt werden soll, ist von mehreren Faktoren abhängig. Eine reine Hauskatze muss natürlich nicht so häufig entwurmt werden wie ein erfolgreicher Mäusejäger, der sich über die erlegte Beute mit Bandwürmern infizieren kann. Wir entwerfen mit Ihnen ein für Ihr Haustier maßgeschneidertes Entwurmungsregime.

6. Kastration und Sterilisation von Katzen: Was Sie darüber wissen sollten

Was ist eine „Kastration“?

Ziel einer Kastration ist es, die weitere Produktion von Hormonen zu unterbinden, und dies geschieht durch die Entfernung der „Keimdrüsen“. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um männliche Keimdrüsen, nämlich beide Hoden, oder aber um weibliche Keimdrüsen, nämlich die Eierstöcke, handelt. Man „kastriert“ also sowohl männliche als auch weibliche Katzen.

Und was ist dann eine „Sterilisation“?

Bei einer Sterilisation bleiben die Hoden bzw. die Eierstöcke an Ort und Stelle, man verhindert aber, dass Samen– oder Eizellen weiterhin transportiert werden können. Dies geschieht durch die Unterbindung der Leitungsbahnen, also der Samen– bzw. der Eileiter.

Für beide Operationsarten ist immer eine Vollnarkose nötig, deshalb muss auch vorher immer ein Termin abgesprochen werden. Bei weiblichen Katzen muss immer der Bauch eröffnet werden, der Aufwand bei einer Sterilisation ist mindestens genauso hoch wie bei einer Kastration.

Was ist denn nun besser, Sterilisation oder Kastration?

Es kommt darauf an, wie Sie sich ein gesundes, und vor allem langes, Katzenleben in Ihrem Haushalt vorstellen: Normalerweise sollen Kater und Kätzinnen operiert werden,

-damit sie sich nicht unkontrolliert weitervermehren (auch die männlichen nicht!)

– damit sie nicht die Wohnung mit übelriechendem Urin markieren

– damit sie nicht ständig Rangordnungskämpfe mit anderen, nicht-kastrierten, Freiläufern ausfechten und sich dabei eitrige, manchmal tödliche Verletzungen zuziehen

– damit sie sich bei hormonell bedingten Kämpfen nicht mit unheilbaren Immunschwäche – Krankheiten (FeLV (Leukämie), FIV (KatzenAIDS), FIP (Brust- und Bauchfellwassersucht) anstecken

– damit sie (weibliche Katzen) keinen bösartigen Brustkrebs, keine hormonbedingten Knochenmarksschäden und keine lebensbedrohende Gebärmuttervereiterung bekommen.

Mit einer Sterilisation erreicht man aber lediglich, dass keine Nachkommen mehr produziert werden.

Eine Kastration hingegen bietet neben diesem Vorteil zusätzlich die gute Chance auf ein deutlich längeres Katzenleben. Ohne verletzungs- und eiterbedingte Herzklappenschäden und Nierenentzündungen, ohne schmerzhafte Eiterbeulen nach Kämpfen, ohne Gebärmuttervereiterung, ohne Knochenmarksschäden durch Hormon- Überproduktion und ohne Brustkrebs

Wenn Sie also lieber lange eine möglichst gesunde Katze um sich haben möchten, sollte sie frühzeitig kastriert werden. Falls Sie eine Sterilisation wünschen, weil das Leben Ihrer Katze lieber „natürlich“ kurz und heftig verlaufen soll, bitte ich Sie, diesen Eingriff in einer anderen Tierarztpraxis vornehmen zu lassen, da ich eine solche, unvollständige, den Aufwand einer Narkose nicht rechtfertigende Operation mit meinem ganz persönlichen ärztlichen Gewissen nicht vereinbaren kann.

Wann sollte eine Katze/ein Kater kastriert werden?

Kätzinnen werden etwa mit 4 – 5 Monaten geschlechtsreif. Ihre Empfängnisbereitschaft äußern sie in der sogenannten „Rolligkeit“. Dabei schreien sie oft ausdauernd (gern auch nachts), wälzen sich (rollend) über den Boden und präsentieren ihr Hinterteil (keine Panik, dies ist kein Notfall, aber ein wenig sieht es aus, wie eine schwere Kolik J ). Diese Rolligkeiten wiederholen sich, vor allem im Frühjahr und im Herbst, in etwa dreiwöchigen Abständen, manche Katzen entwickeln auch eine Dauer – Rolligkeit.

Der beste Zeitpunkt für die Operation eines weiblichen Tieres ist etwa eine Woche nach einer solchen Rolligkeit, am besten frühzeitig, mit 5 Monaten. 10 bis 14 Tage nach der Operation werden die 2 oder 3 Fäden gezogen, dann ist der Spuk vergessen.

Kater zeigen ihre Geschlechtsreife, die meist mit 5 – 6 Monaten eintritt, durch hormonell bedingte Geruchsstoffe im Urin an, der für unsere Nasen dann sehr übel und penetrant riecht. Sie markieren mit diesem Urin ihr Revier, d.h. Ihre Wände, Einrichtungsgegenstände und Ihre Kleidung. Haben sich die Kater diese Verhaltensweise einmal richtig angewöhnt, verlieren sie die liebgewonnene Markierungstour nicht immer, wenn sie kastriert werden

Ein Kater sollte also spätestens mit 6 Monaten kastriert werden. Die Wunden sind so klein, dass sie nicht vernäht werden müssen.

Werden Katzen nach dem Kastrieren nicht immer so dick?

Der klassische Hängebauch, der oft 3 – 4 Wochen nach der Operation langsam Gestalt annimmt, ist leider nicht, wie es sich fast alle Katzenbesitzer gerne einreden, eine unumgängliche Folge der Kastration. Da die operierten Katzen ja nun keine Hormone mehr produzieren, stellt sich der Stoffwechsel um, sie verbrauchen vom angebotenen Futter viel weniger Kalorien als vorher. Deshalb gilt für Katzen, genau wie für Menschen: Man wird ausschließlich vom (Fr)essen und NUR vom Fressen dick! Nicht durch’s Kastrieren, nicht durch weniger Bewegung, nicht durch jedwede noch so fantasievolle Ausrede, leider!

Wichtig ist also, nach einer Operation die zugeführte Kalorienmenge zu reduzieren, und zwar dauerhaft! Dies können Sie erreichen, indem Sie einfach weniger Futter geben, dann bekommt ihre Katze aber auch weniger Vitamine und Mineralstoffe, und das wollen Sie ja eigentlich gar nicht!

Besser, weil ausgeglichener zusammengesetzt, sind kalorienreduzierte Alleinfutter, die einen erhöhten Anteil an sattmachenden Ballaststoffen haben. Lassen Sie sich gern von uns eine kostenlose Futterprobe geben.